Wichtige Kennzahlen eines Unternehmens

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2943Wichtige Kennzahlen eines Unternehmens
Horst Völser

Langfristig erfolgreiche Unternehmen erzielen Gewinne, erreichen ihre Planziele. Um Ziele zu erreichen müssen diese „messbar“ geplant werden.

Langfristiger Erfolg bedeutet, die für eine erfolgreiche Unternehmensführung wichtigen Kennzahlen zu kennen. Viele Unternehmer handeln „aus dem Bauch heraus“ und damit meistens auch richtig, trotzdem ist die Kenntnis von Kennzahlen für Entscheidungen elementar. Es gilt: nur wer ausreichend über sein eigenes Unternehmen informiert ist, kann Risiken frühzeitig erkennen und Chancen rechtzeitig nutzen“.

Nachstehend erklären wir einige, aus unserer Sicht, wichtige Unternehmenskennzahlen:

Eigenkapitalquote:
Das Eigenkapital steht dem Unternehmen langfristig zur Verfügung und ist für die finanzielle Stabilität ausschlaggebend. Eine hohe Eigenkapitalquote ermöglicht finanzielle Eigenständigkeit und verschafft wirtschaftliche Stabilität. Dividiert man „Eigenkapital durch Gesamtkapital“ und multipliziert das Ergebnis anschließend mit hundert, so erhält man die Eigenkapitalquote, die über 25% liegen, besser höher als 30% sein sollte.
Anlagendeckungsgrad:
Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen Anlagendeckungsgrad A, und B. Der Deckungsgrad A zeigt auf, wieviel des Anlagevermögens mit dem Eigenkapital finanziert ist, der Anlagendeckungsgrad B hingegen zeigt auf, wieviel des Anlagevermögens langfristig finanziert ist. Werte über 100% veranschaulichen, dass das langfristig im Unternehmen gebundenes Vermögen (Anlagevermögen) mit Kapital derselben Fristigkeit gedeckt ist. Eine solche Deckung ist anzustreben.
Cash-Flow:
Er verdeutlicht die Fähigkeit eines Unternehmens, Liquidität zu generieren. Mit dem sogenannten „Cash-Flow“ kann erkannt werden, welche Mittel für Investitionen, Schuldentilgung und Gewinnausschüttung zur Verfügung stehen. Der Cash-Flow drückt aus, welcher Überschuss (Betriebseinnahmen abzüglich Betriebsausgaben) in einer Periode, aus eigener Kraft erwirtschaftet wurde.
Eigenkapitalrentabilität:
Diese Kennzahl zeigt auf, wie rentabel sich das Eigenkapital im Unternehmen verzinst. Der sogenannte ROE (return on equity) ist für Kapitalanleger die vermutlich wichtigste Kennzahl. Sie zeigt auf, welchen Zins der Investor für sein Risiko zu erwarten hat. Sie wird aus dem Verhältnis zwischen dem Gewinn und dem eingesetzten Eigenkapital berechnet. Die Eigenkapitalrentabilität sollte umso höher liegen, als das Unternehmen „Risiken“ ausgesetzt ist. Bei zu geringer Eigenkapitalrentabilität wird der Investor Alternativen suchen.
Forderungslaufzeit:
Forderungen werden im Umlaufvermögen dargestellt und sind in der Bilanz auf der Aktivseite ausgewiesen. Diese Kennzahl zeigt an, wie lange Kunden mit der Zahlung offener Rechnungen warten. Ein Zahlungsziel geringer als 30 Tage ist anzustreben, leider vielfach illusorisch. Zahlungsfristen von 90 und mehr Tagen binden so viel Liquidität, dass Betriebe darunter leiden. Je länger die Zahlung ausbleibt, desto größer ist das Zahlungsausfallrisiko. Größere Zahlungsausfälle sind fast immer existenzdrohend, ein kurzes Zahlungsziel und ein straffes Mahnwesen sind daher für erfolgreiche Unternehmen ein MUSS!
Materialaufwandsquote / Wareneinsatz:
Diese Kennzahl besagt, wieviel Rohmaterial im Verhältnis zum Umsatz benötigt wird. Steigt der Materialaufwand im Verhältnis zum Umsatz, so wurde entweder mehr Material verbraucht, oder der Preis für die Rohmaterialen ist gestiegen, beides verringert den Deckungsbeitrag und schmälert somit das Ergebnis.
Personalaufwandstangente:
Diese Kennzahl gibt den Anteil des Personalaufwands am Umsatz wieder. Sie errechnet sich aus der Summe von Gehältern, Löhnen und Sozialaufwänden. Eine Senkung dieser Quote zeigt, dass es dem Unternehmen gelungen ist, die Rentabilität zu erhöhen, da die Umsatzsteigerung höher ist als die Steigerung des Personalaufwandes.
Umsatzrentabilität (ROS / return on sales):
Diese Rentabilitätskennzahl berechnet die Profitabilität eines Unternehmens. Sie zeigt auf, wieviel Prozent des Umsatzes dem Unternehmen als Gewinn verbleiben. Die Umsatzrentabilität errechnet sich als Verhältniszahl von Umsatz und Gewinn vor Steuern.
Verschuldungsgrad:
Diese Kennzahl ermittelt den Grad der Verschuldung eines Unternehmens. Wieviel der verwendeten Mittel ist mit Fremdkapital finanziert. Dabei muss eine leicht steigende Verschuldung nicht immer negativ sein, es hängt immer vom Verhältnis zum Eigenkapital und vom Finanzierungszweck ab. Nimmt ein Unternehmen Kapital auf, um dadurch Projekte zu finanzieren, deren Rendite über dem Fremdkapitalzins liegt, ist das als positiv zu bewerten.
ROI:
Der Begriff „Return on Investment“ misst den Ertrag/Gewinn im Verhältnis zur Investitionssumme. Er wird berechnet, indem die Umsatzrentabilität mit dem Kapitalumschlag multipliziert wird. Der ROI wird oftmals mit der Gesamtkapitalrentabilität gleichgesetzt, obwohl diese anders berechnet wird. Die Gesamtkapitalrentabilität ist das Verhältnis vom eingesetzten Kapitals zum Kapitalertrag (Gewinn vor Steuern plus Zinsen). Beide Kennzahlen sind wichtig, sie ergänzen sich gegenseitig.

Betriebsergebnis (EBIT:
Earnings before interest and taxes), wird auch als „Gewinn vor Zinsen und Steuern“ bezeichnet. Diese Kennzahl drückt die Ertragskraft von Unternehmen aus, sie zeigt, wieviel Rentabilität in einem Unternehmen steckt. Sie ist eine der „Kardinalkennzahlen“ für Investoren, da sie es ermöglicht die Rendite einer Investition zu bewerten.
EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen)ist eine der maßgeblichen Liquiditätskennzahlen. Sie verdeutlicht die Fähigkeit eines Unternehmens, Liquidität zu generieren und damit Schulden zu tilgen, Investitionen zu tätigen, Gewinne auszuschütten.