Strategie für Fortgeschrittene

ROI TEAM IMPULSE
geschrieben von
Strategie für Fortgeschrittene
Moritz Jäger

Fußball im Februar 2021. Nürnberg verliert gegen Hamburg St. Pauli. Nach der Niederlage erklärte Nürnbergs Trainer seine Strategie so:

„Wir sind in einem 4-2-2-2 auf Pressing-Linie eins angelaufen, wir wollten nach Ballgewinn über den ballfernen Zehner umschalten. Wir sind im Ballbesitz in eine Dreierkette abgekippt mit dem asymmetrischen Linksverteidiger und dem breit-ziehenden linken Zehner, so dass wir in ein 3-4-3 respektive 3-1-5-1…“. Alles klar? Sicher gut ausgetüftelt, war aber leider nicht erfolgreich.

Wir sehen: Strategie hat viel mit Kommunikation zu tun. Mit was noch?

Vision: Ohne Vision geht nix. Hat Ihr Unternehmen eine? Passt sie in einen einzigen Satz? Das, was einen antreibt, auf den Punkt zu bringen, ist gar nicht so einfach. Aber ein lohnenswerter Prozess. Probieren wir’s mal: „Wir backen die besten Brezen zwischen Brixen und Brindisi.“ Geht das nicht durch den Magen direkt in’s Herz? Strategie darf Spaß machen!

Meilensteine: Die Vision ist das Ziel (manchmal ein ganzes Lebenswerk), die Strategie ist der Weg. Was machen wir wann? Es braucht Meilensteine für Rentabilität, Marketing, Organisation, etc.

Führung: Strategie ist keine Einzel-Sportart. Mindestens die Eigentümer und Geschäftsführer müssen sich zusammenraufen, sonst senden sie ein fatales Signal aus. Hören Sie Ihre Leistungsträger an. Obacht: Leistungsträger sind oft stille Wasser und drängen sich nicht so auf wie Gschaftlhuber. Finden Sie die richtige Balance zwischen Macht und Mitsprache.

Plan B: Wo stehen wir bei der Umsetzung? Sind wir spürbar unterwegs? Auf dem richtigen Weg? Falls nicht: Route ändern. Die Corona-Krise hat viele zu einem Plan B gezwungen, manche haben sogar profitiert. Nochmal sollten wir uns nicht kalt erwischen lassen. Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken: Das ROI TEAM hilft gerne bei der (Neu-) Positionierung.

Kommunikation: Eine Unternehmens-Strategie, die nicht kommuniziert wird, existiert de facto nicht und kann nicht gelebt werden. Dazu muss sie gut formuliert sein. Das erfordert klares Denken, einfache Sprache und eindeutige Botschaften. Nur das Wesentliche. Wie ein gestutzter Weinstock im Winter.

Oder wie Teamchef Franz Beckenbauer bei der WM 1990: „Geht’s raus und spielt’s Fußball!“. Zum Glück wussten die Spieler die kaiserliche Strategie erfolgreich umzusetzen.

 

Quelle: „Das Streiflicht“, Süddeutsche Zeitung, 27.02.2021, Seite 1