Was ist Nachhaltigkeit?
Nachhaltigkeit ist ein Schlagwort, das vielen schon beim Hals heraushängt. Alles muss und scheint plötzlich nachhaltig zu sein. Aber was ist Nachhaltigkeit eigentlich?
Nachhaltigkeit ist eine Handlungsart, bei der Ressourcen nur in solcher Menge und auf solche Art verwendet werden, dass ihr weltweiter Bestand nicht nachwirkend verändert wird. Nachhaltigkeit gilt auf ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene. Ökologische Nachhaltigkeit ist dabei die bekannteste und bezieht sich auf die Ressourcen Rohstoffe, Land, Wasser, Luft etc. Wirtschaftliche Nachhaltigkeit bezeichnet eine wirtschaftliche Handlungsweise, bei der die Ressourcen Unternehmen, MitarbeiterInnen, wirtschaftliches Umfeld u.ä. so behandelt werden, dass sie weiterbestehen und das wirtschaftliche Handeln auf dieselbe Art weitergeführt werden kann. Gewinn optimieren heißt folglich nicht, Gewinn zu maximieren, sondern dafür zu sorgen, dass Gewinne auch in Zukunft möglich sind.
Für ein Unternehmen kann das bedeuten, auf Kooperationen zu setzen, anstatt mit seinen Konkurrenten einen Preiskampf zu führen oder niedrigere Gewinne in Kauf zu nehmen, um dafür das soziale Umfeld, in dem es operiert, zu stärken (indem es beispielsweise die Gemeinschaft fördert). Damit stärkt es seinen Absatz- bzw. Arbeitskräftemarkt. Soziale Nachhaltigkeit bezieht sich auf die soziale Verantwortung der Wirtschaftstreibenden. Kinderarbeit in Afrika ist nicht sozial nachhaltig. Erwachsenen Arbeit zu geben und eine Schule für ihre Kinder einzuführen ist in dieser Hinsicht vielversprechender.
Abbildung: Die drei Ebenen der Nachhaltigkeit können sich gegenseitig unterstützen oder im Weg stehen.
Wie in diesem kurzen Abschnitt bereits deutlich, fließen die verschiedenen Ebenen der Nachhaltigkeit ineinander: Nur so viele Rohstoffe zu verbrauchen, wie wieder nachkommen, ist nicht nur ökologisch sondern auch wirtschaftlich und vermutlich auch sozial sinnvoll, wenn dieser Rohstoff für eine Gemeinschaft einen gewissen Wert hat (etwa sauberes Wasser). Die drei Ebenen können aber auch im Konflikt miteinander stehen, wenn beispielsweise die sozial und wirtschaftlich nachhaltige Entwicklung zu Lasten der Umwelt stattfindet oder wenn das Überleben eines Betriebes nur durch Entlassungen möglich ist. Nachhaltiges wirtschaftliches Handeln ist also ein Balanceakt, zumindest zu den heutigen Rahmenbedingungen. Sollten umweltfreundliche Technologien einmal die Norm sein, werden die drei Ebenen bereits leichter vereinbar sein.
Das ist Nachhaltigkeit. Und per Definition kann Nachhaltigkeit kein Trend sein, sondern schlicht und einfach der Weg in eine Welt, die Zukunft hat.