In den Sinn kommen
Als Synonym dafür steht unter anderem „auf den Gedanken kommen“, was die größte Herausforderung im Marketing in gesättigten Märkten darstellt. Frei interpretiert heißt die Devise also, wie kann ich meine Marke, meine Angebote, meine Verkaufsorte etc. so präsentieren, dass sie gedanklich im Moment der Kaufentscheidung eine dominante Rolle spielen.
Und dieses in den Gedanken kommen kann man am besten unterstützen, indem man systematisch vorgeht und dabei versucht, alle Sinne anzusprechen. Versetzen wir uns einen Moment in die Rolle des Käufers und überlegen uns, warum wir uns über unsere neue Sommerdaunenjacke gerade so erfreuen? War es nur die Farbe oder auch das Fliegengewicht, ist es diese haptische Wohltat beim hineinschlüpfen oder sind es die Geräusche beim Anziehen…oder haben sie vielleicht sogar schon den Geschmack der Jacke probiert? 🙂
Christian Mikunda bringt es noch passender auf den Punkt: wir haben uns diese Jacke gekauft wegen dem großartigen Gefühl, die sie uns verleiht!
Und dies ist auch die große Herausforderung für uns Marketer: wie kann ich meine Einzigartigkeit (meine Erfolgsfaktoren) so multisensorisch darstellen, dass sie den Konsumenten in den Sinn kommen?
Was ist das für ein Betrieb im Bild unten? Zoomen sie sich näher, oder gehen sie gleich auf die Homepage des Unternehmens:
http://www.victorchurchill.com/
Ein Juwelier, ein Händler im Luxussegment? Nein, in unseren Breiten bezeichnen wir ihn als Metzger, er sich als „Fine Family Butcher“.
Herausragende Gefühle können nur entstehen, wenn Unternehmen ihre Erfolgsfaktoren kennen und perfekt spielen. Kongruente Wahrnehmungswelten über alle Sinne hin zu entwickeln heißt die große Herausforderung, ohne dabei zu überladen und die Kapazitäten der Wahrnehmungsfähigkeit zu strapazieren.
Ein besonders gelungenes Beispiel hierfür erscheinen mir die Ansätze multisensorischen Marketings im Bereich der Museumsvermittlung für Kinder und junge Menschen. Angebote, die alle Sinne ansprechen, begeistern diese Zielgruppe und haben neben dem Unterhaltungs- meist auch den automatischen Lerneffekt, sozusagen als Nebenprodukt.
Wie kann ich also meine Erfolgsfaktoren in ein multisensorisches Erlebnis packen und die KonsumentInnen mitreißen, ohne sie zu überfordern?
1. Zu aller Erst ist es wichtig, sich mit den Eigenschaften des eigenen Produktes oder Dienstleistung so detailliert auseinanderzusetzen, dass der zentrale Kern identifiziert werden kann.
2. Dann gilt die Herausforderung, alle Sinne einzubinden, sodass die Wahrnehmung der Kunden auf diese Kernbotschaft garantiert ist.
3. Und zu guter Letzt gilt auch im Multisensorischen Marketing das Prinzip weniger ist mehr: selektiv, wirksame und authentische Gefühle anbieten.
Multisensorisches Marketing aktiviert KonsumentInnen
Mehr als 85% unserer Marketingaktivitäten bestehen aus Informationen, Bildern und audio-visuellen Inhalten. Die Gefühle beim Riechen, Tasten und Schmecken können wir damit unseren KonsumentInnen kaum vermitteln. Nutzen wir diese brachliegenden Chancen besser als bisher, wir wollen ja schließlich im „Gedanken bleiben“.