Der Weg ist das Ziel – nur blöd, wenn man den Weg nicht kennt

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Der Weg ist das Ziel – nur blöd, wenn man den Weg nicht kennt
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Mit Ziel vor Augen lebt es sich einfacher. Und erfolgreicher. Wer weiß, was er will, ist schon auf dem Siegeszug.

So haben es uns nicht nur schon unsere Eltern gepredigt, auch bedeutende Ökonomen unterstreichen die Wichtigkeit von Zielvorgaben. Nicht nur im privaten Leben setzen wir uns Ziele, auch in Unternehmen werden jedes Jahr neue Unternehmensziele festgelegt, die das Handeln der Mitarbeiter prägen sollen.

Klingt alles einfach und gut – in der Realität sieht es oft allerdings leider anders aus. Eine Studie der Saamann AG, welche sich mit Zielvereinbarungen beschäftigt, zeigt auf, dass nur 27% der Mitarbeiter und 51% der Führungskräfte im Laufe des Jahres wissen, welche Ziele Anfang des Jahres vereinbart wurden.

Es gibt mehrere Gründe, warum Zielvereinbarungen häufig nicht ihren Zweck erfüllen. Zum einen mag das wohl daran liegen, dass laut Studie noch immer mehr als 80% der Ziele für ein ganzes Geschäftsjahr festgelegt werden. Denken Sie an das vergangene Jahr und alles, was passiert ist – sicherlich sehr viel, an alles werden Sie sich gar nicht mehr erinnern können. In einer schnelllebigen Zeit wie unserer ist ein Zeitraum von einem Jahr für eine Zielvereinbarung viel zu lang.

Werden Ziele nur aus Gewohnheit erfasst, ohne deren tatsächlichen Sinn und die Bedeutung zu erkennen, ist jeder Aufwand für eine Zieldefinition zu hoch.

Das bedeutet nicht, dass man keine Ziele mehr definieren soll – es ist allerdings sehr wichtig zu wissen, worauf es ankommt. Gleich zu Beginn stellen sich hierbei zwei grundlegende, schwierige Fragen: Welche Ziele sollen wir vereinbaren? Und wie viele?

Hier heißt es: weniger ist mehr. Fünf bis acht Ziele reichen vollkommen aus, da man ansonsten leicht den Fokus verliert. Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist, dass eine Zielvereinbarung nicht zu einer Zielvorgabe wird. Oft haben Geschäftsführer klar Ziele im Kopf, die sie im Laufe des Jahres erreichen wollen und auf ihre Mitarbeiter übertragen. Bei einer

Zielerreichung innerhalb des Unternehmens sollte allerdings von niemanden eine passive Rolle eingenommen werden. Jeder Mitarbeiter, über alle Führungsebenen hinweg, sollte eigene Zielvorgaben haben, die sie erreichen sollen und auch können.

Immer wieder hört man den Begriff „SMART“, der für die fünf Wörter Spezifisch, Messbar, Angemessen, Relevant und Terminiert steht. Diese Wörter sollten bei der Zieldefinition zwar im Hinterkopf behalten werden, allerdings nicht zu starr betrachtet werden. Erkennbar wird dies zum Beispiel beim Punkt der Messbarkeit – Größen wie Verkaufszahlen oder die Anzahl der Kundenkontakte sind zwar einfach zu bewerten, können allerdings schnell zur Demotivation der Mitarbeiter führen.

Ein weiterer Punkt, der bei der Zieldefinition nicht außer Acht gelassen werden darf, ist die Zielerreichbarkeit. Es ist zwar wichtig, genau zu definieren, WAS erreicht werden soll, genauso wichtig ist allerdings auch das WIE. Entscheidend ist hier, dass die geplanten Ziele ohne Wochenendarbeit und ohne Überstunden erreichbar sein müssen – ist dies nicht der Fall, handelt es sich nämlich um kein zu erreichendes Ziel, sondern um Wünsche.

Es gilt also, viele verschiedene Punkt zu beachten, wenn man sinnvolle Ziele vereinbaren will – zudem erfordert es viel Zeit. Am besten ist es, bereits im Definitionsprozess all jene mit einzubeziehen, die auch für die Erreichbarkeit der Ziele verantwortlich sind. Jeder weiß selbst am besten, was er leisten kann und ob der vorgesehene Zeitrahmen realistisch ist.

Wie so oft hilft es also, mit den Mitarbeitern klare Gespräche zu führen. Dies hat einen positiven Nebeneffekt, und zwar den der Wertschätzung. Wird mit Mitarbeitern persönlich über Ziele gesprochen, fühlen sie sich wertgeschätzt, ihnen wird eine Verantwortung übertragen. Jeder von uns weiß, wie wichtig Wertschätzung ist. Sie motiviert, stärkt uns und regt uns zum Weitermachen an.

Auch sollte jeder nicht nur sein eigenes Ziel, sondern auch alle anderen Ziele des Unternehmens kennen. Wichtig ist nämlich nicht nur die Identifikation mit den eigenen Zielen, sondern mit dem gesamten Unternehmen. Wo wollen wir hin? Was kann ich dazu beitragen?

Nur wenn wir wissen, dass wir gebraucht werden, sind wir bereit, unser Bestes zu geben. Binden Sie all Ihre Mitarbeiter in das Unternehmen ein, begegnen Sie ihnen auf Augenhöhe, hören Sie ihnen zu, geben Sie ihnen die Chance,  aktiv für den Erfolg des Unternehmens zu arbeiten und daran Teil zu haben.

Und vergessen Sie nicht, die Ziele unterjährig regelmäßig zu überprüfen und anzupassen. Ansonsten müssen Sie im Dezember Mitarbeiter für das Erreichen der Ziele loben, die sie bereits seit Mai nicht mehr verfolgen.