Postmaterialismus

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Christian Gruber

„We are living in a material world and I am a Material girl“ (Madonna)

Gesellschaftliche Wertorientierungen haben einen entscheidenden Einfluss auf Handlungsentscheidungen und deren Rechtfertigung in einer Gesellschaft.  Es wird davon ausgegangen, dass in den letzten Jahrzehnten ein Wertewandel stattgefunden hat. Die Wertewandeltheorie von Ronald Inglehart beobachtet bei den westlichen Industrieländer eine Abwendung von materialistischen Werten – dem Streben nach Wohlstand – und eine Zuwendung zu postmaterialistischen Werten, die über den materialistischen Wohlstand hinausgehen und vor allem im Bereich der Selbstverwirklichung und der Bürgerbeteiligung liegen. Der Wertewandel wird anhand von zwei Hypothesen erklärt: Der Mangelhypothese, nach der mit Befriedigung der grundlegenden materialistischen Bedürfnisse die Neigung zu „höheren“ Werten zunimmt, und der Sozialisationshypothese, nach der im Wohlstand aufwachsende Generationen stärker postmaterialistische Werte entwickeln als „Mangelgenerationen“.

Man kann also durchaus behaupten, dass Madonnas Wertevorstellung alles andere als aktuell ist; die neu definierte Vorstellung von Lebensqualität beinhaltet vor allem soziale und gesellschaftliche Themen. In Zukunft wird auf Gesundheit, Selbstverwirklichung sowie gesellschaftliche Anerkennung Wert gelegt.

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung

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