Von Informationsflut und Multitasking
Dass die neuen Technologien uns ständig mit einer Informationsflut konfrontieren, die wir niemals bewältigen können, ist uns schon lange bewusst. Dass wir aber die
Tendenz haben, es trotzdem zu versuchen, müssen sich immer mehr Menschen immer öfter eingestehen. Denn wenn man schon die Möglichkeit hat, zu jeder Zeit über alles informiert zu sein und gleichzeitig das Gefühl vorherrscht, dass andere immer früher und besser informiert sind, dann versucht man ebenfalls mitzuhalten.
Auf persönlicher Ebene bedeutet dies, dass es immer mehr Menschen immer schwerer fällt, sich auf eine einzelne Sache voll und ganz zu konzentrieren. Multitasking ist die Devise und entgegen seinem Ruf führt das, zumindest aus persönlicher Erfahrung, nicht dazu, dass mehrere Dinge gleichzeitig und damit schneller erledigt werden. Es führt vielmehr dazu, dass mehrere Dinge gleichzeitig begonnen werden, man vom einem zum anderen springt und insgesamt das Gefühl hat, nichts von alledem weiterzubringen. Das ist vergleichbar mit einer Diät, bei der man keine volle Mahlzeit isst, aber dafür einmal ein Häppchen hier und einen Bissen dort. Am Ende hat man doch eine normale Portion zu sich genommen, fühlt sich aber einfach nicht satt. Und beim Multitasking komme ich vielleicht irgendwann zu einem Ergebnis, aber zufrieden fühle ich mich auch beim Abschluss nicht, weil ich in Gedanken bereits beim nächsten Punkt auf der Zu-Erledigen-Liste bin.
Das Ergebnis dieser Multitaskingversuche ist das beständige Gefühl, etwas vergessen zu haben und etwas zu verpassen. Besonders dankbar dafür ist eine Gruppe von Personen: Ratgeberautoren und Workshoporganisatoren, die uns unsere innere Ruhe geben und uns das Genießen und Entspannen beibringen wollen. Freizeit ist nicht mehr einfach die Zeit außerhalb der Arbeit. Freizeit ist ein durchgeplanter Lebensbereich, den wir im Kalender eintragen, damit wir ihn vor den Geschäftsterminen verteidigen können.
Da ich selber noch auf der Suche nach einer Lösung für diese Dilemmata bin, verweise ich an dieser Stelle auf den Blogbeitrag ?Die vier Stunden Woche? (der von einem Ratgeberbuch handelt).