Fragen über Fragen

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Horst Völser

Neugier und Fragen bringen uns Wissen. Wer nicht fragt, wer nicht neugierig ist, wird nichts Neues erfahren.

Demgegenüber steht der Trend, bereits Kindern zu sagen: „Sei nicht neugierig“. Dabei stecken in diesem Wort zwei Wortstämme: gierig und neu. Beide sind je nach Betrachtungsweise positiv oder negativ zu sehen. Aus meiner Sicht ist die Gier nach Wissen durchaus positiv; Fragen bringen mich weiter.

Spontan fällt mir dazu ein: stelle ich die richtigen Fragen? Ist das was ich frage wirklich wichtig?

In seinem Buch „Die Kunst des klugen Fragens“ stellt Warren Berger fest, dass die führenden Innovatoren und kreativen Köpfe der Welt außergewöhnlich gut darin waren, Fragen zu stellen. Einige der größten Erfolge sind darauf zurückzuführen, dass Menschen eine Frage (oder eine Reihe von Fragen), formuliert haben, die neue Denkansätze gebracht haben.

Ein überaus bekanntes Beispiel ist Google, das laut seines CEO „über Fragen läuft“; auch Steve Jobs war dafür bekannt, dass er schwierige Fragen stellte.

Simon Sinek verdankt seinen Erfolg als Unternehmensberater einer einfachen Einsicht: „Frage immer erst WARUM“. Mithilfe der Idee des „Golden Circle“ erklärt er, dass die meisten Unternehmen die Antworten auf ihr

  • „Wie“ (Fertigung/Produktion) und ihr
  • „Was“ (das Produkt oder die Dienstleistung) kennen,

aber dazu neigen,

  • ihr „Warum“ (die Leidenschaft, die Mission oder die Begeisterung, weswegen man etwas tut) zu vernachlässigen.

Dabei ist die Frage nach dem „Warum“ die entscheidende Frage, die sich jedes Unternehmen stellen muss. Warum soll der Kunde bei uns und nicht bei der Konkurrenz kaufen? Das ist die Kernfrage des Erfolgs. Erst wenn diese Frage beantwortet ist, dann lohnt es sich nach dem „Wie“, dem „Was“ und dem „Wer“ zu fragen.

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