Flexible Stabilität, geht das? Gedanken zur Organisationalen Ambidextrie

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Flexible Stabilität, geht das? Gedanken zur Organisationalen Ambidextrie
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Alle Unternehmen kommen früher oder später an einen Punkt, an dem die kreative Phase, der „Entrepreneurial Spirit“, abflacht. Die Aufgaben und Herausforderungen wandeln sich. Aus einer innovativen, gedankenreichen Startphase wächst ein erhöhter Bürokratieaufwand, die Anzahl der Mitarbeiter nimmt zu und Fragen bzgl. einer passenden Aufbauorganisation kommen auf.

Logischerweise hängen unsere Herausforderungen und Chancen in späteren Phasen des Unternehmerdaseins stark von intuitiv getroffenen Entscheidungen in der Vergangenheit ab. Dieses Phänomen wird auch als Pfadabhängigkeit bezeichnet.

Dass Geschäftsmodelle in wenigen Jahren an Bedeutung verlieren, Unternehmen sich nicht weiterentwickeln oder anpassungsfähig genug sind, kann oft auf diese Pfadabhängigkeit zurückgeführt werden.

Unternehmer stellen sich die Frage, ob das Unternehmen einen explorativen Weg gehen soll, und neue Denkweisen, Wege und Chancen gesucht werden, oder ob man eher versucht, den Fokus auf die Ausschöpfung bestehender Assets zu legen. Das eine schließt allerdings das andere auf keinen Fall aus, warum sollte man sich für einen Weg entscheiden?

Mit dieser Fragestellung befassen sich Forscher unter dem Begriff der organisationalen Ambidextrie. Er beschreibt die „Fähigkeit eines Unternehmens, einerseits das Kerngeschäft stetig weiterzuentwickeln, gleichzeitig, aber auch neue Wege und Denkweisen zu etablieren und so sicherzustellen, dass Veränderungen rechtzeitig erkannt und die sich dadurch bietenden Chancen für die Zukunft genutzt werden“ (Schneeberger & Habegger, 2019).

In einer Welt, in der Zyklen zwischen Produktinnovationen immer kürzer werden, die technologische Entwicklung wie Wellen im Sturm auf uns hereinbrechen und Unternehmer vor der Herausforderung stehen, auf dynamische Änderungen blitzschnell zu reagieren, ist es unabdingbar, ein wendiges und agiles Schiff zu haben, um stets den Fluss des Sturms nutzen zu können.

Unternehmen müssen ambidexter sein. Auf der einen Seite müssen Struktur, Effizienz & Sicherheit gegeben sein, um das bestehende Geschäftsmodell zu unterhalten, auf der anderen Seite muss stets Ausschau nach neuen Geschäftsmodellen und Chancen gehalten werden. Der Markt muss antizipiert werden, und das Unternehmen darauf vorbereitet werden, jederzeit einen neuen Kurs einzuschlagen.

 

Wir helfen Ihnen gerne bei der Zukunftsorientierung und entwickeln mit Ihnen nachhaltige Wettbewerbsvorteile!

In Anlehnung an:

Schneeberger, S.J., Habegger, A. (2020). Ambidextrie – der organisationale Drahtseilakt. In: Schellinger, J., Tokarski, K., Kissling-Näf, I. (eds) Digitale Transformation und Unternehmensführung. Springer Gabler, Wiesbaden.

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