Basel III und die Banken

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Horst Völser

Aktuell zählt Basel III zu den Themen, welche für Banken in den Vordergrund rücken: Es mache das Vergeben von Krediten unmöglich, dies würde die Unternehmen gefährden. In einem Artikel vom

6. September 2011 hat die Financial Times kurz dazu Stellung genommen. Das Resümee des Artikels lautet: Fallt nicht auf die Banken rein.

Nachdem die Banker in den letzten beiden Jahren entspannt von den Sommerferien zurückkehren konnten, verspricht dieser Herbst alles andere als gemütlich zu werden. Seien es verschiedene hochrangige Aufrufe zur Rekapitalisierung europäischer Banken, mehrere Klagen in den USA, Basel III oder andere Regulierungsmaßnahmen; das alles macht keinen Spaß.

In diesem Umfeld könnte man in die Falle tappen und Mitleid für den Sektor empfinden. Zumal wenn eines seiner prominentesten Mitglieder Josef Ackermann so selbstkritisch ist und sich scheinbar schon selbst hinterfragt.

Vom Mitleidstrip kommt man allerdings schnell wieder runter, wenn man ins Detail ihrer Lobbyarbeit blickt. Letztere läuft gerade in England wieder auf Hochtouren, denn die Bankenkommission ist gerade im Begriff, der Regierung ihre Vorschläge zur Reform des Bankensektors vorzulegen.

Auch die Kapitaltrennung von Einlagengeschäft und Investmentbanking wird gefordert. Die Bankenvertreter gehen gegen diesen Vorschlag vor, indem sie vor einer Gefährdung der Kreditzufuhr an die Industrie warnen. Diese argumentative Verrenkung ist geradezu komisch, wenn man weiß:

Die Bilanzsumme des britischen Bankensektors, die ein Vielfaches des BIP‘s ausmacht, dient nur zu 10 % der Kreditvergabe an die Industrie.

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