Anleihenkauf der Europäischen Zentralbank

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Horst Völser

Prof. Sedlàcek hat im Interview im Handelsblatt am 18. Dezember Aussagen zur Thematik „Aufkauf von Anleihen durch die Europäische Zentralbank“ gemacht.

Ein Zitat daraus: “Die europäische Zentralbank hat sich zum Kreditgeber der letzten Instanz erklärt. Ein Zins bei null heißt auch: Glauben an eine Zukunft ohne Risiko“.

Eine wirtschaftliche Zukunft ohne Risiko? Wie geht das? Kann das überhaupt funktionieren? Meiner Meinung nach nicht… Beim Geldverleih besteht nämlich immer das Risiko des Kreditausfalls. Der Zins ist in seiner Funktion der Ertrag für das Risiko, das der Geldgeber eingeht. Wenn nun die Staaten größtenteils überschuldet sind und sich Geld leihen, um ihren Verpflichtungen nachzukommen, wie kann dann ein Zinssatz von null Prozent angewandt werden?

Derzeit kursiert das Gerücht, die Europäische Zentralbank wird noch einige Zeit Anleihen der Mitgliedsstaaten kaufen und diese anschließend „auf null stellen“, das heißt auf Rückzahlung verzichten. Beim Durchdenken fällt auf: diese Lösung wäre möglich und wirkliche Verlierer wären nicht auszumachen – jene Staaten, die gespart haben und ihre Schulden den privaten und anderen Geldgebern trotzdem zahlen müssen, ausgenommen.

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