Rendite von Solaranlagen

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Horst Völser

Die Solaranlage ist der Oberbegriff für technische Anlagen zur Energiegewinnung aus Sonnenkraft. Dabei wird Sonnenenergie in andere Energieformen, wie thermische oder elektrische Energie umgewandelt.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen solarthermischen Anlagen und Photovoltaikanlagen. Bei ersterem wird aus direkter Sonneneinstrahlung auf sogenannten Sonnenkollektoren Warmwasser gewonnen, das als Brauchwasser dient sowie das Heizungssystem unterstützt oder sogar ersetzt.  Die Raumheizung kann beispielsweise bei Niedrigenergiehäusern vollständig mittels Solarkollektoren erfolgen. Bei der Verwertung von Sonnenstrahlung erreichen die Kollektoren einen relativ hohen Wirkungsgrad von 60 bis 75%. Bei Photovoltaikanlagen hingegen wird Sonnenlicht in elektrischen Strom umgewandelt. Hier liegt der Wirkungsgrad bei ca. 11-17%. Das bedeutet, dass diese 11-17% einstrahlender Sonnenenergie in elektrische Energie umgewandelt wird. Solarthermieanlagen und Photovoltaikanlagen haben eine wichtige Gemeinsamkeit: Beide helfen dem Konsumenten beim Strom- und Warmwasserverbrauch Geld einzusparen. Bei PV- Anlagen kann zudem auch noch Geld verdient werden.

Im folgenden Text werden zu Beginn kurz die Vor- und Nachteile der Solaranlagen betrachtet. Anschließend wird die Frage der Rendite von Solaranlagen genauer untersucht, die sich in Zeiten steigender Rohstoffpreise immer häufiger stellt.

 

Die Vorteile von Solaranlagen sind vielfältig und bestehen zum einen darin, dass Sonnenstrahlung in unbegrenztem Ausmaß zur Verfügung steht. Des Weiteren bewirken Solaranlagen eine Wertsteigerung des Trägerobjektes.

Zum Anderen erzeugt Solarstrom bei der Betrachtung des gesamten Produktlebenszykluses von Photovoltaikanlagen nahezu keine Umweltverschmutzung. Laut einer Statistik der US- Regierung erspart der Strom aus Solarzellen der Atmosphäre im Vergleich zur Normalstromerzeugung fast 90% der schädlichen Emissionen. Folglich wird bei der Produktion von Komponenten einer Solarstromanlage zwar umweltbelastendes CO2 erzeugt, allerdings sind die Werte im Verhältnis zu vergleichbaren anderen Systemen zur Elektroenergieerzeugung mit fossilen Brennstoffen um ein Vielfaches geringer.

Nachteile ergeben sich durch die Tatsache, dass die Sonnenstrahlung als Energiequelle nicht überall gleichmäßig verfügbar ist. Zudem sind hohe Investitionskosten und geeignete Flächen notwendig, um sich Photovoltaikanlagen oder Sonnenkollektoren zulegen zu können.

Die Renditen von Photovoltaikanlagen können vorausberechnet werden. Das Dekret für die Förderung erneuerbarer Energien sichert eine fixe Vergütung für die Einspeisung der elektrischen Energie in das öffentliche Stromnetz vor. Diese Förderung wird für einen Zeitraum von 20 Jahren garantiert. Der private Konsument kann mit der Anschaffung von Photovoltaikanlagen Strom einsparen, indem er den durch die PV- Anlage erzeugten Strom direkt verbraucht. Des Weiteren kann er die nicht benötigte Strommenge verkaufen und ins öffentliche Netz einspeisen.

Eine Investition lohnt sich durch diesen Förderbeitrag, sofern dieser Tarif der Einspeisung mehr oder minder konstant bleibt und nicht durch weitere Gesetze verändert oder gar gekippt wird. Die Art der Finanzierung sowie die Wartungskosten können aber die

 

Renditeprognosen dämpfen. Eine gewisse Größe der Anlage ist zudem notwendig, um eine bestimmte Rendite zu erzielen.

Die Anschaffungskosten sind relativ hoch und liegen heute in etwa zwischen 2.200 und 2.700 €/kWp. Die Vergütungshöhe orientiert sich dabei am Datum der Inbetriebnahme, der Größe der Photovoltaikanlage, deren architektonischen Integration und dem gewähltem Fördersystem (Verkauf oder Energietausch).

 

Für eine Dachanlage zwischen 1 und 3 kWp liegt der Einspeisetarif im August 2011 bei 0,368 €/kWh. Dabei liegt der Systempreis bei geschätzten 2.700€ pro installiertem kW und es ist eine Rendite von über 10% möglich. Für eine Dachanlage zwischen 3 und 20 kWp liegt der Einspeisetarif im August 2011 bei 0,339 €/kWh. Bis Dezember 2011 wird der Einspeisetarif für eine Anlage zwischen 1- 3 kWp auf bis zu 0,298 €/kWh sinken. Jener der Anlagen zwischen 3-20 kWp sinkt auf 0,268 €/kWh. Die Tendenz ist sinkend und somit auch die Rendite. Ein Systempreis von ca. 2.200 €/kWh gilt für Anlagen auf kommerziellen Dächern mit 30 bis 100 kWp. Hier liegt die Rendite bei ca. 10%. Bei einer Anlage auf einem Gewerbedach mit über 1.000 kWp liegt der Systempreis bei nur noch ca. 1.900 €/kWh. Dementsprechend sind die Renditemöglichkeiten umso höher.

Im Anhang befindet sich eine Tabelle, in der alle Fördertarife für 2011 aufgelistet sind. Diese gelten für Anlagen bis zu 20 kWp bei einer Inbetriebnahme ab 01.06.2011.

 

Bei Gebäuden mit Energiezertifikat, welches energetische Sanierungsvorschläge beinhaltet (diese müssen nach Inbetriebnahme der Anlage tatsächlich durchgeführt werden), kann eine Erhöhung der Fördertarife beantragt werden. Bei einer Energieeinsparung von 20% erhält man beispielsweise eine Tariferhöhung für die eingespeiste Energie von 10%. Des Weiteren gibt es eine Erhöhung der Förderung im Ausmaß von 10% bei einem Kauf von Anlagen aus Europa.

Seit Erhalt der Einspeisevergütung hat das Land seine Förderungen für Photovoltaikanlagen allerdings eingeschränkt. Nun erhalten nur mehr jene Gesuchsteller Landesbeiträge, deren Gebäude über keine Anschlussmöglichkeit an das Stromnetz verfügt. Für diese Anlagen wird ein Beitrag bis zu 80% der anerkannten Kosten ausgezahlt.

Grundsätzlich hängt die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen für den privaten Konsumenten von folgenden Faktoren ab:

  • Höhe des Fördertarifs
  • Lage und Größe der Anlage
  • Stromverbrauch des Haushaltes
  • Verschattung der Photovoltaikmodule

Bei der Frage der Rendite von solarthermischen Anlagen zur Warmwasserbereitung sind verschiedene Faktoren ausschlaggebend. Es gibt mehrere Typen von Sonnenkollektoren: lack-oder selektiv beschichtete Flachkollektoren oder Vakuumröhrenkollektoren. Je nach Typ unterscheiden sie sich im Preis sowie in der Ammortisationszeit. Die Preisunterschiede sind sehr hoch und liegen zwischen ca. 110 und 800€ pro m2 Kollektorfläche. Welcher Typ von Kollektoren für den privaten Konsumenten am geeignetsten ist muss von Fall zu Fall entschieden werden. Im Durchschnitt werden von einem Einfamilienhaus rund 300 bis 500€ an Heizöl oder Erdgas im Jahr für die Warmwasserproduktion benötigt. Davon können circa 70- bis 80% über eine Solaranlage abgedeckt werden. Die Wirtschaftlichkeit der Solaranlage lässt sich somit schnell berechnen.

 

Im folgenden Teil ein kurzes Beispiel (www.centroconsumatori.it):

  • 4 Personen Haushalt in Lana (Neubau)
  • 8 m2 Flachkollektor (362€ pro Quadratmeter)
  • Neigung des Daches: 20% mit südlicher Ausrichtung
  • Warmwasserboiler mit 500 Liter Speichervolumen
  • Gesamtkostenpunkt: ca. 6.500€ inkl. 10% MwSt. (30% des Landesbeitrages wurden bereits abgezogen)

Mittels dieser Solaranlage können im Laufe des Jahres ca. 80% der gesamten Warmwasserproduktion des Haushaltes abgedeckt werden. Wenn man die derzeitigen Ölpreise mitberücksichtigt, so ergibt sich aus diesem Beispiel eine Amortisationszeit von ca. 16 Jahren.

Solarthermische Anlagen sind also relativ teuer. Kunden für eine Solaranlage mit Flachkollektoren in einem Vier- Personen– Haushalt müssen samt Installation und Montage mindestens. 4.000 bis 6.500€ ausgeben. Falls die Anlage auch das Heizungssystem unterstützen soll, so kostet dies dem Kunden zwischen 8.000 und 12.000€. Werden Vakuumröhrenkollektoren gekauft, so kostet dies dem Kunden bis zu 30% mehr („Sonne, Wind und Wärme“, Juni 2011).

 

Generell schafft die eigene Warmwasserbereitung durch eine solarthermische Anlage eine gewisse Sicherheit und Unabhängigkeit von anderen Versorgungsstrukturen. Für diese Anlagen gibt es allerdings keinen Einspeisetarif und somit auch keine leicht kalkulierbare Rendite wie bei Photovoltaikanlagen. Jedoch kann im Amt für Energieeinsparung um einen Beitrag angesucht werden, der bis zu 30% der anerkannten Kosten ausmacht. Alternativ dazu kann um Steuerbegünstigungen angesucht werden. Somit erhöht sich die Rendite der solarthermischen Anlagen wiederum und das Einsparungspotential steigt.

Prinzipiell gilt: Je größer der Warmwasserbedarf ist, desto höher kann der Deckungsbeitrag sein. Denn es werden andere Energiekosten, wie Gaskosten, eingespart und vermieden. Falls deren Preise stark ansteigen, so rentiert sich die Anlage früher als bei einem moderaten Anstieg. Die solarthermischen Anlagen haben eine Lebenszeit von circa 20 bis 25 Jahren und sind bis dahin weitgehend amortisiert.

 

Photovoltaikanlagen und solarthermische Anlagen sind heute in Zeiten steigender Ölpreise eine rentable und zukunftsorientierte Investition und eine Alternative zu den herkömmlichen Systemen der Elektroenergieerzeugung mit fossilen Brennstoffen. Die Solaranlagen erhöhen aufgrund ihrer Wirtschaftlichkeit den Nutzen der privaten Konsumenten und helfen besonders Kosten einzusparen. Allerdings sind dafür hohe Investitionskosten notwendig, die aber von öffentlichen Institutionen großzügig subventioniert werden. Bei größeren aber auch bei kleineren PV- Anlagen ist durch die Einspeisung der Energie ins öffentliche Stromnetz sogar ein Gewinn und somit ein Nebeneinkommen möglich. Aufgrund der aktuellen Einspeisetarife und den öffentlichen Beiträgen sind Investitionen in Solaranlagen durchaus rentabel. Hinzu kommt noch der ökologische Nutzen, der kaum in Zahlen gefasst werden kann und immer wichtiger wird.